Das Liedrepertoire auf der CD „zwischen gestern und morgen“ (2011) reicht von historischen Meilensteinen wie z.B. „La semaine sanglante“ über das Ende der Pariser Commune 1871, „Mir lebn ejbik“ aus dem Ghettotheater in Vilnius 1943, die „Ermutigung“ von Wolf Biermann an seine Freunde in der DDR 1966, „L’estacca“ als Aufforderung, den morschen Pfahl des Franco-Regimes in Spanien zu stürzen 1969, bis hin zu anarchistischen oder sogar dadaistischen Antworten auf ein fragwürdiges Heute („Augartenstadthymne“ von Otto Lechner und Christian Loidl, „A klanes Brabitschek“ von Georg Breinschmid). Die Gegenstimmen bringen die Vertonung von Werken österreichischer Dichterinnen und Dichter (Christine Nöstlinger, Theodor Kramer) sowie deutscher Autoren (Tucholsky, Kästner), die genauso erschreckend nichts an Aktualität verloren haben wie „Die Hexe“ von Georg Kreisler, in der sich die Angst vor dem Fremden zu einer brutalen Menschenhatz zusammenbraut. Schließlich zwei Roma-Lieder als Referenz an eine in Europa heute wieder zunehmend marginalisierte Minderheit .
Das Programm vereinigt alte und neue Lieder, in denen die Sehnsucht nach Revolte spürbar ist, in denen einmal Zynismus, Anklage und Wut über unerträgliche Zustände überwiegen, um dann wieder von Hoffnung, Mut und Aufbruch übertönt zu werden.